KSB 025 Unterbau fertig – 7 Dinge die ich lieber vorher gewusst hätte

„Danach ist man immer schlauer“ – diesen Satz kennt jeder. Natürlich ist viel dran: Zuerst hat man eine Idee im Kopf. Die Umsetzung für z. B. einen Unterbau ist dann gern etwas schwieriger als gedacht.

Irgendwie kommt es dann auch anders und es geht dann einfacher als befürchtet. Irgendwie muss es so sein. Wann hast du so etwas das letzte Mal gehabt?

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    Was bisher gemacht und gebaut wurde

    • Ende 2019: Oberbodenabtrag mit archäologischer Begleitung
    • Winter 2020: Leitungen verlegen zwischen Anschlussraum im Haus und neuem Stall (Mehr in KSB 006)
    • Frühjahr 2020: Große Erdbewegung, weil der neue Stall in den Hügel gebaut wird (Mehr in KSB 015)
    • Mai 2020: Bau der Güllegrube (Mehr in KSB 017)
    • Juli 2020: Beginn Unterbau
    • 1. Woche: Aushub aller Kanäle, Teil der Fundamente und Bodenplatten betoniert
    • 2. Woche: Melkstandgrube ausgebaggert, Kanalwände und Melkstandgrube betoniert
    • 3. Woche: Starkregen, Bodenplatte vom Schlamm befreit, Löschwasserbehälter und tiefe Kanäle betoniert.
    • 4. Woche: Zwischen Wasserbehälter und Melkstand aufgefüllt, Fundamente für Melkstand betoniert bis Unterkante vom Hubfenster
    • 5. Woche: Güllerohre verlegt und geschweißt, Kanäle gereinigt und geflutet, Dichtheitsprüfung der Kanäle bestanden, Fundament für Anbau gemacht, Decke vom Wasserbehälter gekommen, Eisenkörbe für Köcherfundamente geflechtet
    • 6. Woche: Köcherfundamente ausgebaggert und betoniert, Bodenplatte der Räume vorbereitet und betoniert, Wand zum Melkstand betoniert (Mehr zur Halbzeit Unterbau in KSB 022)
    • Anfang Oktober 2020: Unterbau fertig

    Warum mache ich mir dazu die Gedanken?

    Man sucht ja immer nach praktikablen Lösungen. Wenn etwas gut zu machen ist geht es schneller. Dadurch wird ein Neubau oder Umbau günstiger. Im Idealfall schafft man sich auch weniger tägliche Arbeit. Vielleicht ergeben sich sogar weitere Vorteile.

    Je mehr man schon vorher weiß, desto überlegter kann man vorgehen. Deshalb kommen nun 7 Punkte, die ich lieber vorher gewusst hätte.

    1. Was besonders aufwendig war

    Wir haben auf der Nordseite eine 4 m hohe Betonwand. Sie hilft bei der Windaussteifung fürs Dach. Leider ist eine so hohe Wand um ein Vielfaches aufwändiger als eine 2 m hohe Wand. Wände, die nicht höher sind als die einfache Schalung sind deutlich schneller gebaut. Ich hätte also dem Hersteller vom Dach diese Wand nicht zusagen sollen, dann hätte es auch eine Lösung aus dem Aufbau mit Holz gegeben, wäre wahrscheinlich unterm Strich günstiger.

    Die Körbe der Punktfundamente für die Fertigteilstützten haben viel Eisen drin. Wir haben die Arbeit zum flechten unterschätzt. Vom Arbeitsablauf hätte es besser gepasst, wenn wir früher damit begonnen hätten. 3 Tage lang waren wir damit gut beschäftigt. Für das erste Modell haben wir schon einen halben Tag gebraucht.

    2. Fertigteilwände sind praktisch

    Für die Abtrennung der Liegebox zum Laufgang und auch beim 2-Reiher zum Fressgang kommen Fertigteilwände zum Einsatz. Bei der Planung konnte ich mich noch gar nicht damit anfreunden. Aber tatsächlich hat mich mein Maurer davon überzeugt und es geht wirklich gut. Auf einer Seite steht Eisen raus, hier wird die Wand mit der Bodenplatte verbunden. Am Auslauf haben wir für 40 m Wand 2 Stunden gebraucht. Erst wird die Höhe mit dem Laser an den Enden vorbereitet und Holzklötze drunter gelegt. Dann wird ein Teil gesetzt, abgestützt und mit der gespannten Schnur die Richtung für die weiteren Teile gehalten. Das setzen zu den Fertiglaufgangflächen geht noch schneller. Nach dem Betonieren der Fläche halten die Teile.

    3. Schräge in zwei Richtungen am Melkstand

    Unser Melkstand ist mit 20 m relativ lang und die 3 m Standlfäche der Kuh relativ breit. Dadurch ergibt sich ein Höhenunterschied von 30 cm bei 1,5 % Gefälle und nach außen 15 cm durch 5 % Gefälle.

    An den Höhenunterschied durch die Länge habe ich Gedacht. Deshalb ist der Auslauf um 15 cm höher und der Ausgang vom Melkstand 15 cm niedriger als die Laufgänge. Das Gefälle nach außen habe ich zu wenig berücksichtigt. Dies ist mir erst in der Detailplanung bewusst geworden. Durch die Türe am Eingang war dort keine Steigung möglich. Wir haben nun die direkte Standfläche der Kuh passend gemacht und hinten und vorne angepasst. Irgendwie geht´s dann immer.

    4. Mit Statikprüfer Änderungen absprechen ist wichtig

    Unser Löschwasserbehälter unter dem Melkhaus wurde etwas größer als geplant. Beim Berechnen der Statik für die Decke ist aufgefallen, dass diese auch geprüft werden muss. Daran hat am Anfang niemand gedacht. Führt nun die Änderung zum Problem? Ein Telefonat führte schnell zur Lösung: Geänderte Version einreichen, prüfen lassen, fertig. Ehrlichkeit siegt.

    5. Abschaller für Decke und Co. sehr einfach

    Ich hatte dazu noch keine Erfahrung. Die Abschaller vom Maurer werden mit einem Betonanker an der Wand fest gemacht und die Schalung rein geklemmt. Dies war für viele Sachen praktisch und einfach. Vorher konnte ich es mir nicht so gut vorstellen. Bei der Arbeit ergibt sich eben dann viel.

    6. Jede Ecke bei Betonmauern macht viel Arbeit

    Vom Prinzip her ist es ziemlich klar. Aber schon bei der Planung sollte man daran denken. So spezielle Ecken haben wir für ein Tor am Melkstandeingang gebraucht. Das Maß war fest und die Schalung passte nicht gut. Ein paar cm mehr hätten viel vereinfacht. Deshalb macht es Sinn zu überlegen, ob man bestimmte Ecken braucht. Weglassen ist hier die einfachste Möglichkeit. Alternativ kennt der Maurer die Maße seiner Schalung. Hier können Absprachen helfen.

    7. Ideen kommen oft, wenn man es sieht

    So war es beispielsweise im Bereich der Treppe vom Stall zum Melkhaus. Hier ist die Strohbox neben dem Abwurf vom Kanal mit Umzäunung, daneben der Stiefelwaschplatz und eben die Treppe. Anfangs wäre die Schieberbahn und der Bereich daneben direkt auf einer ebene gewesen. Dadurch hätte Gülle sogar die Treppe runter laufen können. Wir haben nun ein 10 cm hohes Podest, sodass dies verhindert wird. Und mit der Umzäunung vom Abwurf passt nun auch alles zusammen. Vorher konnte ich es mir nicht gut genug vorstellen, nun passt es.

    Richtige Mischung aus Vorbereitung und Umsetzung

    Sprich auf jeden Fall den Plan sauber mit deinem Maurer durch. Achte dabei besonders darauf, ob die Schalung dafür passt. Oft ist es egal, ob eine Mauer 10 cm höher oder niedriger ist.

    Achte auch auf Kleinigkeiten wie zusätzliche Ecken. Und finde praktikable Lösungen. Lange Geraden sind im Unterbau oft einfacher.

    Was mir immer geholfen hat war die Frage: „Was will ich damit erreichen?“. Beispielsweise beim Abwurf möchte ich möglichst wenig Arbeit. Es darf also nichts hängen bleiben, weil vielleicht irgendwas nicht von selbst runterfällt. Also wird alles so gebaut, dass ich mein Ziel: „Möglichst wenig Arbeit“ erreiche.

    Fazit

    • Vieles merkt man erst beim Bauen. Man kann vorher nicht an alles beim Unterbau denken.
    • Den Bau so einfach wie möglich und so aufwendig wie nötig halten!

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