Hier geht es um die Frage, ob und wo eine Gummimatte auf den Laufflächen für die Milchkuh im Stall sinnvoll sind. Es geht um die Bereiche der Laufgänge und dem Melkstand bzw. Roboter.
Du bist sicher häufiger zu Fuß unterwegs. Vielleicht manchmal auch Barfuß? Wo geht es sich bequemer: Auf dem Rasen oder auf der Straße? Die Antwort ist einfach und den Kühen geht es genauso. Allerdings spielen hier deutlich mehrere Faktoren eine Rolle, auf die wir jetzt eingehen.

Vorher noch der Sponsor: Diese Folge wird unterstützt von der Firma Huber Technik Vertriebs GmbH. In unseren neuen Stall kommen Gummimatten von Huber Technik. Im Melkstand und auf den Antritt zum Futtertisch wird der Laufgangbelag N15 eingebaut. Im Angebot des familiengeführten Traditionsunternehmens aus Oberbayern sind neben Laufgangbelägen auch verschiedene Komfortbeläge und Weichbetten für die Liegebox. Den Komfortbelag N33 verwenden wir seit vielen Jahren im alten Stall und sind damit sehr zufrieden.
Besonders hohen Wert legt die Firma Huber Technik auf Qualität und Haltbarkeit und verwendet deshalb nur hochwertige Ausgangsmaterialien. Neben zahlreicher bestandener DLG-Tests liegen alle Endlos-Rollen der Firma Huber Technik auch innerhalb einer DIN-Norm, die einen Standard für das beste Tierwohl gewährleistet. Hast du Interesse an Produkten der Firma Huber Technik, besuche die Homepage www.kuh-komfort-huber.com und nimm direkt Kontakt auf!
Problematik
„Wir holen die Weide in den Stall.“ Wer kennt den Werbespruch nicht? Natürlich gibt es auf der Weide eine Reihe von Vorteilen:
- Gleichmäßige Belastung beider Klauen
- Nachgiebiger Untergrund
- Abrieb durch das ständige einsinken Dagegen hat der Stall einige Eigenschaften, für das die Kuh nicht „gemacht“ ist
- Harter Boden
- Belastung vor allem der hinteren Außenklauen durch den schaukelnden Gang, weil das Euter Platz braucht
- Je nach Profil rutschig
- Natürlich ist in unseren Breitengraden der Stall unverzichtbar. Wir haben den Winter, die Lage gibt keinen Weidegang her, die Flächen lassen keinen Weidegang zu oder uns passen die Einschränkungen in der Fütterung nicht. Also müssen wir den Stall möglichst tiergerecht anpassen. Haupterkrankungen der Belastung sind Klauenrehe und die damit verbunden Sohlengeschwüre und Wanddefekte.
Klassische Laufgänge
Es gibt viele Möglichkeiten, Laufgänge passend zu gestalten. Die Kuh gewöhnt sich auch an den Untergrund und das Hornwachstum stellt sich darauf ein. Trotzdem kann man Probleme versuchen zu minimieren. Ich möchte hier einige Vor- und Nachteile aufzeigen:
Alle Laufgänge mit Spalten oder Planbefestigung:
- günstiger
- wird mit der Zeit glatt
- ist hart
- eher mehr Klauenproblem
Alle Laufgänge mit Gummimatten: - Teurer
- gute Klauengesundheit
- wenig Abrieb der Klauen
- Vorteil in Frostperioden. Flüssigkeit friert weniger fest.
Melkstand
Im Melkstand braucht man auf jeden Fall einen Belag. Eine Betonoberfläche hält die Milchsäure auf Dauer nicht Stand. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Vier davon möchte ich aufzählen und Vor- und Nachteile erwähnen: (Mehr zum Melkstand in Folge KSB 012)
Gussasphalt:
- – guter Halt
– auf Dauer entstehen Mulden
– runde Körnung ohne Kalkanteil verwenden
Fliesen:
- – bei richtiger Fliese guter Halt
– lange Haltbarkeit, bei uns seit 1987
– Fugen können kaputt gehen
– teurer
Beschichtung und Epoxidharzbasis:
- – guter Halt
– saubere Verarbeitung sehr wichtig für lange Haltbarkeit
– bei Aufplatzungen wird das Loch immer größer, schlecht zu reparieren
Gummimatten:
- – guter Halt
- – weicher Stand
– Dreck sammelt sich unter der Matte
(Mehr dazu auch im Artikel der agrar heute: https://www.agrarheute.com/tier/rind/ratgeber-tipps-wahl-bodenbelags-melkstand-453669)
Melkroboter
Hier hängt es vom System ab, ob die Kuh direkt auf den Spalten steht oder in die Box rein geht. Wenn die Kuh in die Box gehen darf, gibt es systembedingt einen Unterschied der Oberflächen. Hier passt ein Gummibelag sehr gut. Auf die Spalten würde ich keinen Gummibelag nur beim Roboter setzen, da sonst damit ein Unterschied in der Oberfläche geschaffen wird, was den Kuhverkehr bremsen kann. Man sollte den ganzen Bereich mit einer Gummimatte auslegen, wenn man eine weiche Oberfläche haben möchte.
Meine Empfehlung bei Laufgängen
Bei uns kommt eine Kombination in den neuen Stall. Wo Kühe lange stehen, soll die Oberfläche weich sein.Ich setze auf einen Futtertischantritt mit 1,6 m Breite. Darauf kommt eine Gummimatte. Beim Fressen steht die Kuh täglich über 4 Stunden. Wer keinen Antritt baut, kann den Fressgang mit Gummimatten auslegen. Die Übergänge und der Laufgang bei den Liegeboxen braucht meiner Meinung nach keine Gummiauflage. In dieser Kombination habe ich auch noch mehr Abrieb als bei der „Nur Gummi Variante“. Man braucht natürlich trotzdem die Rutschsicherheit der übrigen Laufgänge. Durch Fertigteile erhoffe ich mir lange Haltbarkeit der Oberfläche.
Mein Favorit im Melkstand
Kühe stehen im Melkstand eine halbe bis dreiviertel Stunde täglich. Da man ohne Belag nicht auf lange Sicht auskommt, haben wir die Gummimatte gewählt. Dadurch ist guter Halt für die Kuh gegeben und Matten mit guter Qualität sollten auch lange halten. Ich achte dabei auf einen gleichmäßigen Belag schon vor dem Eintritt in den Melkstand bis zum Ausgang. Kühe sind vorsichtig bei Farbwechsel und Stufen. Der Eintrieb soll möglichst störungsfrei verlaufen. Der Vorwartebereich ist bei uns gleichzeitig der Auslauf. Hier kommt keine Gummimatte drauf. Damit ist es auch unwahrscheinlich, dass sich Kühe dort ablegen. Für Betriebe, die mehrere Durchgänge im Vorwartebereich nacheinander treiben lohnt sich die Anschaffung früher. Vor allem wenn die Klauengesundheit besser sein könnte.
Fazit
Eine Gummimatte eignet sich gut zur Entlastung der Klauen. Bereiche mit Gummimatten würde ich gezielt wählen. Damit entgeht man den Konflikt zwischen Klauenabrieb und weich stehen. Haltbarkeit ist ein wichtiges Thema. Kaufe deshalb nur Qualität, die seit vielen Jahren funktioniert.
Neues vom Stallbau
Die 4. Woche vom Unterbau ist abgeschlossen. Es sind alle Kanäle fertig und die ersten Fundamente stehen. Es geht gut voran. Auch der zweite Kran ist aufgebaut, sodass ab jetzt teilweise im hinteren und vorderen Bereich parallel gearbeitet werden kann.
Ein Kommentar zu „KSB 021 Laufgang und Melkbereich mit Gummimatte?“