Hier zeige ich dir eine Möglichkeit, Zinsen auf das Angesparte zu bekommen. Auf das Tagesgeld gibt es teilweise über 3 % Zinsen.
Heute geht´s ums Geld. Ich stelle hier meine Sicht dar, warum sich Tagesgeld bestens für den Geldpuffer und das Sparen für zeitnahe Investitionen eignet. Wir besprechen auch, warum sich ein Konto bei einer Direktbank lohnen kann und warum man durch die aktuell hohe Inflation trotzdem Kaufkraft verliert.
Hinweis: Der Artikel ist keine Beratung und trotz sorgfältiger Recherche gibt es keine Gewähr auf die genannten Zahlen.
Seit Anfang 2022 steigen die Zinsen für Darlehen sehr stark. Wer also einen Kredit braucht, zahlt deutlich mehr. Das Geschäft der Banken ist Zinsen auf Kredite zu bekommen und weniger Zinsen auf Einlagen zu zahlen. Wenn du Geld auf einem Konto einer Bank hast, dann hast du es an die Bank geliehen und bekommst dafür Zinsen. Oder auch nicht.
In der Vergangenheit war oft 1 – 3 % Differenz zwischen Einlagezins und Kreditzinsen. Momentan zahlt man etwa 4 % Zinsen bei einem Kredit und guter Besicherung. Gleichzeitig zahlen viele Banken noch gar keine oder kaum Zinsen auf das Tagesgeld. Sie nehmen also die Gewinne ordentlich mit.
Geldpuffer und Geld ansparen
Mit Tagesgeld ist ein Konto gemeint, auf das man täglich zurückgreifen kann. Von dort aus werden keine Rechnungen bezahlt, sondern Geld auf ein anderes Konto umgebucht. Würde man Geld für eine bestimmte Zeit auf der Bank anlegen wollen spricht man von Festgeld oder einem Sparbrief.
Ein Tagesgeldkonto eignet sich damit als Puffer, da man täglich darauf zugreifen kann. Ich empfehle auf jeden Fall zwei Monate Milchgeld als Puffer aufzubauen. Diese werden nur im Notfall angetastet. Auf dem Betriebskonto brauchts genug für das Tagesgeschäft und den monatlichen Schwankungen. Wir machen nun den Unterschied, ob wir das Geld zu einem festen Zeitpunkt brauchen oder ob wir jederzeit darauf zugreifen wollen.
Beispiel: Du planst einen Stallneubau oder Umbau/Anbau. In einem Jahr soll es losgehen und du planst eine Bauzeit von 9 Monaten. Du brauchst also in der ersten Zeit Geld für den Unterbau und vielleicht eine Anzahlung für das Dach, den Roboter und der Aufstallung. Schon bald ist das Dach zu bezahlen. Später kommt die Aufstallung, Beleuchtung, etc.
Was bedeutet es für das Geld? Du brauchst also am Anfang der Bauzeit dein Eigenkapital und möchtest einen Puffer bis zum Schluss halten. Für ein Jahr gibt es die Möglichkeit, Festgeld bei der Bank abzuschließen oder Anleihen mit der Endfälligkeit auf den Zeitraum über dein Depot zu kaufen.
Um Anleihen zu kaufen, muss man sich zwar vorher Wissen aneignen. Es ist aber viel flexibler, weil es auch vor der Endfälligkeit wieder verkauft werden könnte und die Zinsen sind in der Regel höher. Festgeld bei der Bank bekommt man meist nur mit großen Abschlägen oder gar nicht vorher ausbezahlt.
Wer flexibel bleiben möchte, spart auf ein Tagesgeldkonto. Dort sind die Zinsen dann niedriger, als Anleihen oder Festgeld. Dafür kommt man täglich an das Geld ran. Kurz vor dem Bau macht es Sinn, auf ein Tagesgeldkonto umzuschichten. Somit ist man maximal flexibel. Du kannst es mit deinem Darlehen gut kombinieren. Tipps für das Darlehen gibt´s in Folge 37.
Ein Problem haben wir noch: Immer wieder kommt die Frage auf: „Wie kann ich steuern sparen?“ Wer seinen Steuerberater fragt wird die Antwort bekommen: „Technik kaufen.“ Viel wichtiger ist in meinen Augen die Frage: „Was kann ich heute machen, um für schlechtere Zeiten gut aufgestellt zu sein?“ Und dann sind wir wieder beim Geldpuffer. Solange der nicht da ist, wird nichts Lebenswichtiges gekauft.
Es lohnt sich ein Konto bei einer Direktbank
Direktbanken haben keine flächendeckenden Filialen und meistens keinen persönlichen Ansprechpartner. Man erledigt alle Geschäfte online und wendet sich bei einem Problem an den Support. Durch dieses System haben Direktbanken eine sehr geringe Kostenstruktur.
Oft sind Direktbanken günstiger in den Konditionen. Aktuell gibt´s über 3 % für die Bank, wenn sie Geld bei der Europäischen Zentralbank, kurz EZB einlegt. Erste Banken geben diese Zinsen an die Anleger weiter.
Viele Banken locken mit über 3 % Zins für beispielsweise ein halbes Jahr, danach gibt´s um die 2 %. Im Vergleich zu vielen Regionalbanken ist es ein großer Unterschied. Wer beispielsweise 100.000 € für 1 Jahr bis zum Bau flexibel halten möchte, bekommt immerhin 2.000 – 3.000 € Zinsen im Vergleich zu nahe null bei der örtlichen Bank.
Wo ist der Hacken? Geht eine Bank Pleite, könnte das Geld weg sein? Prinzipiell ist das richtig. Durch die Europäische Einlagensicherung sind aber 100.000 € pro Person und pro Bank geschützt. Also sind nur Beträge oberhalb dieser Summe bei einer Bankenpleite weg.
Ich habe es bei der Renault Bank getestet. Dort gibt´s zum Stand Anfang Juni 2023 3,3 % Zins für Neukunden, 3 Monate lang bis 250.000 € und 2,3 % für Bestandskunden mit variablem Zinssatz.
Die Eröffnung geht recht einfach.
- Man meldet sich an
- Bekommt Zugangsdaten
- Authentifiziert sich über eine App
- Bekommt einen Brief für das TAN-Verfahren
- Dauert nicht mal eine Stunde
Durch die hohe Inflation verliert man trotzdem Kaufkraft
Obwohl die Zinsen auf einem viel höheren Niveau sind, verliert Bargeld und Geld auf dem Konto an Kaufkraft. Es geht jetzt nur bei einem Tagesgeldkonto mit Zinsen nicht so schnell als bei einem Girokonto ohne Zinsen.
Die offizielle Inflationsrate in Deutschland war im April 2023 bei 7,2 %. Bauen ist aber in der Inflationsrate nur indirekt über steigende Mieten abgebildet. Es ist zwar Stahl günstiger geworden aber beispielsweise Beton teurer. Auch die Arbeitszeit ist viel teurer als noch vor einigen Jahren. Höre dir auch gerne die Folge 69 zu Stallbau und Inflation an.
Wer auf lange Sicht sparen möchte, sollte es deshalb nicht mit Tagesgeld und Festgeld machen. Wer für das Alter sparen möchte sollte unbedingt Aktien als ETF´s dabei haben.
Ich empfehle folgendes Prinzip:
- Girokonto für das Tagegeschäft
- Tagesgeld für Puffer
- Tagesgeld, Festgeld oder Anleihen für kurz- und mittelfristige Investitionen
- Aktien ETF´s, breit gestreut als langfristige Investition
Damit hat man kurzfristige Sicherheit und langfristigen Inflationsschutz.
Viele Infos zu Finanzen gibt´s bei Finanzfluss.
Fazit
- Tagesgeld eignet sich bestens für einen Geldpuffer
- Es lohnt sich ein Konto bei einer Direktbank
- Durch die hohe Inflation verliert man trotzdem Kaufkraft