KSB 084 Tiefboxen mit Feststoff einstreuen: Gülle wird nicht dünner

Heute beschäftigen wir uns mit den Veränderungen der Gülle beim Einstreuen in die Liegebox. Du erfährst, wie sich der TM-Gehalt ändert.

Jetzt geht es um die Gülleseparation und dem einstreuen vom Feststoff. Theoretisch ist diese Kombi ideal, um dünne Gülle für das Grünland zu erhalten. Aber ganz so einfach ist es nicht.

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    Denken wir uns das Konzept durch: Erstmal stimmt natürlich die Tatsache, dass man nach dem Separieren die Dünngülle hat und den Güllefeststoff einstreuen kann. Allein vom einstreuen wird die Gülle aber nicht dünner. Ich lasse sogar einen Teil der Dünngülle zurück in die Vorgrube, weil sonst alles zu dick wird und die Pumpe es nicht mehr schafft.

    Bei uns kommt relativ wenig Wasser in die Vorgrube, da wir vom Pumpensumpf im Melkstand direkt in die kleine Güllegrube pumpen, ohne es vorher in die Vorgrube zu leiten.

    Also, klären wir nun die Frage:

    Warum die Gülle insgesamt nicht dünner wird ?

    Nach dem Separieren ist die Gülle getrennt in Dünngülle und Güllefeststoff. Werden Liegeboxen nachgestreut, nehmen die Kühe das Material regelmäßig aus den Boxen raus. Dann wird wieder eingestreut. Das Einstreumaterial kommt damit wieder zum Abwurf oder in den Spaltenkanal und ist damit zurück im System.

    Unterm Strich ändert sich also der TM-Gehalt kaum. Wirklich dünner wird die Gülle erst, wenn der Güllefeststoff extra auf das Feld gefahren wird.

    Warum die Gülle insgesamt doch etwas dünner wird ?

    Häufiges Einstreumaterial ist trockenes Stroh. Braucht man einen Ballen pro Kuh und Jahr kommt täglich trockenes Material in Form von Stroh in das System. Geht man davon aus, dass eine Kuh im Jahr 25 cbm Gülle mit 8 % TM produziert sind es 2.000 kg TM im Jahr. Stroh hat etwa 88 % TM, dadurch kommen 264 kg TM in das Güllesystem.

    Zusammen gehen wir zur Vereinfachung davon aus, dass nun 25.300 kg Gülle anfallen, die 2.264 kg TM entsprechen. Damit sind wir bei 8,9 % TM.

    Wir haben also fast 1 % mehr TM in der Gülle mit Stroh als Einstreu im Vergleich zum Güllefeststoff. Dadurch sind auch geringfügig mehr Nährstoffe in der Gülle.

    Damit ist die Gülle also doch dicker im Vergleich zum Güllefeststoff in den Liegeboxen.

    Fazit

    • – Im Vergleich zur Stroheinstreu wird die Gülle dünner
    • – Der Feststoff kommt wieder zur Gülle zurück
    • – Ideal sind zwei Gruben, eine mit dünner und eine mit dicker Gülle, oder eine Grube und Feststoff extra ausbringen

    Die Gülletechnik kommt von Lothar Becker aus Sessen.

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