KSB 099 Melkstand raus – AMS rein – Interview mit Christoph Seitz

Heute geht es um den Einbau zweier AMS in den bestehenden Melkstandbereich. Du erfährst die Situation meines Interviewgastes und wie der Umbau stattfindet.  

Viele haben eine ähnliche Situation. Die Melktechnik ist nicht mehr zeitgemäß und das AMS soll den Melkstand ersetzen.

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    In den Überlegungen besichtigt man mehrere Betriebe und überlegt, wie es umgesetzt werden könnte. Beispiele helfen dabei, eigene Überlegungen zu entwickeln. Jetzt können wir ein interessantes Beispiel anhören. Falls du gerade einen Stallbau oder Umbau planst, passt der Kuhstallbau-Onlinekurs ideal für dich. Dort kommt eine Gruppe an bauwilligen Landwirten zusammen, die ein Ziel haben: Ihren neuen Stall oder Umbau mit runden Arbeitsabläufen und hohen Tierwohl zu planen. Trage dich unverbindlich in die Warteliste ein, um den Start nicht zu verpassen.

    Nun zum Interview:  

    Mein heutiger Interviewgast hält aktuell 80 Milchkühe im Laufstall aus dem Jahr 1975. Der Betrieb liegt im Allgäu, in der Nähe von Kaufbeuren. Der aktuelle Stall bindet zu viel Arbeitskräfte und Arbeitszeit. Die Abkalbebox war zu klein und schlecht zu erreichen, für den Klauenpflegestand gab es keinen festen Platz. Durch mehrere Umbaumaßnahmen werden 2 AMS eingebaut, die Abkalbebox ist nun gut erreichbar und der Klauenpflegestand hat einen festen Platz. Die Arbeit soll flexibler werden. Ich freue mich, dass du hier bist, Willkommen Christoph Seitz!

    Du hast dich für zwei Roboter entschieden. Warum und was ist dein Ziel damit?  

    Zwei Roboter sollen kommen, weil ich mit einem stark an der Leistungsgrenze wäre. Mit zwei Robotern kann ich den Vorteil der zeitlichen Flexibilität deutlich besser nutzen. Das Management soll durch die Nutzung der vielen Daten ebenfalls besser werden. Ich erhoffe mir auch eine Milchleistungssteigerung und Arbeitszeiteinsparung.  

    Die Roboter kommen in den alten Melkstand vom alten Stall. Wie ist dein Stall aufgebaut?  

    Unser Stall aus 1975 war einer der ersten Laufställe. 2005 haben wir beim Jungvieh Liegeboxen ergänzt, die waren vorher auf Vollspalten. Es ist ein Zweireiher mit einer Doppelliegeboxenreihe in der Mitte. Die Besonderheit ist, dass der Melkstand in der Mitte ist. Dort ist aber für die Roboter viel Platz. Aktuell ist ein 2 x 5 FGM eingebaut. 2000 haben wir die ganze Technik erneuert und eine Abnahmeautomatik nachgerüstet. Die Liegeboxen waren mal Hochboxen und haben wir zu Tiefboxen umgebaut. Es ist hinten eine Stufe mit knapp 30 cm, das funktioniert ganz gut. 2013 haben wir alle Liegeboxen erneuert.  

    Der Standort vom AMS ist mittig im Stall, im Bereich vom alten Melkstand. Welche Vorteile bietet der Standort?  

    Ich kann dadurch zwei Gruppen machen. Es ist geplant, dass wir eine Hauptmelkergruppe und eine Selektionsgruppe machen. In der Selektionsgruppe sind alle Kühe, die irgendwie unter Beobachtung stehen oder nicht ganz so gut zum Roboter laufen. Es wird so gebaut, dass ich von jedem Roboter in beide Gruppen und in die Abkalbebox selektieren kann. Im Idealfall wäre eine Kurzzeitselektion dazu gekommen, leider war es baulich nicht möglich. Beide Seiten sind gleich groß, wobei auf der Selektionsseite auch die Trockensteher sind.  

    Siehst du Nachteile an dem Standort?

    Noch Optimaler wäre, wenn der Melkstand an einer Seite vom Stall gewesen wäre. Dann könnten wir den Roboter frei platzieren, im Melkstand weiter melken und später aus dem Melkstand Liegeboxen machen.  

    Wie läuft die Umbauzeit ab?

    Wir platzieren jetzt bald die Melkroboter in den Liegeboxen, bauen den Melkstandbereich zum Roboterbereich um und stellen anschließend die AMS auf den festen Platz. Mir wurde empfohlen, mit dem Abbau vom Melkstand erst dann zu beginnen, wenn die Kühe am Melkroboter gut laufen. Ansonsten hätte man den Störfaktor der Baustelle bereits, wenn die Kühe den Roboter noch kaum kennen.  

    Welche Eigenschaften der Hersteller oder welche Kriterien waren für dich bei der Melkroboterauswahl wichtig?

    Funktionieren werden alle. Zwei Kumpel haben den gleichen Hersteller. Der Service ist für mich das A & O. Es muss einfach zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Service zur Verfügung stehen.  

    Du warst beim Kuhstallbau-Onlinekurs dabei. Was war der Auslöser, dass du mitgemacht hast?

    Ich hab schön länger den Kuhstallbau-Podcast gehört. Man plant lang, es waren fast 10 Jahre seit der Meisterschule. Man überlegt sich, wo möchte man hin, wo kann man optimieren. So richtig konkret bin ich nie in die Planung eingestiegen. Dann habe ich mich angemeldet und dann gings los.  

    Welche Maßnahmen deiner Planung hast du bisher umgesetzt und was steht noch bevor?

    Bisher wurde die Abkalbebox umgebaut, dort fehlt nur noch ein Teil der Aufstallung. Auch der Klauenpflegeplatz ist gerade im Bau. Weiter geht´s jetzt mit dem Tankraum für den neuen Milchtank. Jetzt kommen die Bodenbeschichtungen, die Wasserinstallation wird neu gemacht, und dann schon die Vorbereitung zum Melkroboter.  

    Was würdest du anderen über den Kuhstallbau-Onlinekurs erzählen?

    Man lernt, sich mit dem eigenen Plan zu beschäftigen und die Baudetails nochmal zu überdenken. Dabei sind viele Tipps, auf was es in der Planung ankommt. In den Treffen gibt´s Input der anderen Teilnehmer. Jeder hat andere Sichtweisen und Gegebenheiten. Das hilft, dass man den eigenen Plan verbessert.  

    Hat sich für dich die Investition in den Kurs gelohnt?

    Wenn man sieht, welche Summen man in einem solchen Projekt umsetzt ist es extrem wichtig, dass es möglichst optimal gebaut wird. Da muss man jede Möglichkeit nutzen. Der Kurs war für mich die Möglichkeit, mit dem ich versucht habe meinen Plan zu optimieren. Ich würde auf jeden Fall sagen, dass es sich gelohnt hat. Das Projekt, dass man plant hat man die nächsten 10 oder 15 Jahre zweimal täglich. Beispielsweise in der Abkalbebox habe ich mitgenommen, dass man möglichst keine Türen öffnen muss und diese dann beim schließen selber einrasten. Das hab ich dem Planer gesagt, war dann kein Problem, geliefert wurden die Türen anders. Er meinte dann es ist nicht so schlimm, aber dann habe ich ihm mal vorgerechnet, wie oft ich das Tor öffne und schließe. Bis zur Rente komme ich auf 30.000 mal. Es ist auch ein Fangstand eingebaut, in dem man auch einen Kaiserschnitt machen könnte.  

    Du baust gerade den Klauenpflegebereich um. Was war dir in der Planung wichtig?

    Bisher musste ich den Klauenpflegebereich jedes Mal aufbauen und danach wieder abbauen. Es dauerte für eine Kuh mindestens eine halbe Stunde. Das hat mich extrem gestört, vor allem wenn die Zeit knapp war schiebt man die Arbeit gern. Für den neuen Stand achte ich darauf, dass ein Tisch, Wasser und alles was man braucht vor Ort ist. Die Kühe laufen dann vorbei zur Abkalbebox und wenn ich eine brauche ist es der gleiche Weg, nur einmal abbiegen. Alles hat seinen Platz und alles ist aufgebaut.  

    Was möchtest du zukünftigen Kuhstall-Umbauern in der Planung mit auf den Weg geben?

    Man sollte sich so oft und genau wie möglich mit dem Plan beschäftigen. Beispielsweise in unserem Stall gibt es eigentlich nur eine Variante, wie wir die AMS stellen können. Trotzdem gab es im Kuhstallbau-Onlinekurs oft die Momente wo man sagt: „Das ist cool, das mach ich auch“. Man kann sich eigentlich nicht zu oft damit beschäftigen. Auch die Laufwege, wie man selbst und die Kühe gehen müssen gut geplant sein. Was mache ich, wenn ich in der Stallarbeit alleine bin? Man muss sich einfach sehr viel damit beschäftigen, dass der Arbeitsablauf danach ideal ist und man sich viel Zeit spart.  

    Vielen herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg für deinen Umbau!   Falls du aktuell in der Planung steckst, schau passt der Kuhstallbau-Onlinekurs (verlinken) ideal für dich. Trage dich unverbindlich in die Warteliste ein, um den Start nicht zu verpassen.

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