Heute geht es um flexible Liegeboxen. Du erfährst, ob Kühe gerade drin liegen und wie es um die Haltbarkeit steht.
Außerdem spreche ich über die Verletzungsgefahr, Vor- und Nachteile des Systems, über die Montage und ob es eine Alternative zu klassischen Stahlbügeln ist.
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Die Folge wird unterstützt von der Firma Traunsteiner Stall. In unserem neuen Stall sind die Easyfix Liegeboxen und die Huber Technik Gummimatten von Sebastian Traunsteiner geliefert worden. Die Standsäulen der Liegeboxen wurde auf unser System mit dem ausbetonierten Kopfkasten extra angepasst. Andere Betriebe haben mir die Haltbarkeit bestätigt und 10 Jahre Garantie auf alle Teile geben zusätzliche Sicherheit.
Mit der Firma Traunsteiner habe ich schon mehrmals gute Erfahrung gemacht. Im Angebot der Firma sind Gummimatten, flexible Liegeboxen, LED Lampen mit Vollspektrumsonnenlicht und weitere Produkte für den Stallbau. Hast du Interesse am Angebot besuche die Homepage https://www.traunsteiner-stall.de und nimm direkt Kontakt auf!
Das System mit den Liegeboxen muss man von zwei Seiten sehen. Auf der einen Seite steht der Bauer. Er möchte, dass die Kühe gerade drin liegen, nur außerhalb abkoten, sich schnell ablegen und sauber bleiben. Was möchte die Kuh von uns? Ihr ist eine weiche und trockene Liegefläche wichtig. Sie braucht genug Platz für ein stoßfreies Abliegen ohne Verletzungsgefahr und genug Raum zum Aufstehen. Mehr zum Thema Liegeboxen kannst du auch in der 4. Folge nachlesen!
Hier ist ein gewisser Widerspruch. Klar muss sein, dass der Mensch die Liegebox erfunden hat, nicht die Kuh. Stell dir die Liegebox wie eine Art der Kommunikation mit der Kuh vor: „Leg dich so rein, wie ich dir Platz gebe“. Die Kuh zeigt, was sie davon hält. Jetzt aber zur Kernfrage: Sind flexible Liegeboxen die bessere Wahl?
Liegt die Kuh gerade und sauber drin?
Diese Frage kann ich mit „meistens Ja“ beantworten. Es gibt einzelne Situationen, in denen die Kühe die Möglichkeit stark ausnutzen. Dies kommt aber eher selten vor. Beim Ablegen wird sie sich einfach fallen lassen, auch wenn man an die Abtrennung kommt.
Im alten Stall haben wir zwei Systeme flexibler Abtrennungen getestet. Auf der rechten Seite Easyfix, auf der anderen Seite ein Prototyp einer anderen Firma. Am Anfang wurden beide gut angenommen. Als beim Prototyp das untere Rohr abgebrochen ist und nur noch auf 1,2 m eine Führung war, änderte sich die Situation. Die Kühe legten sich zwar trotzdem noch einigermaßen sauber rein, allerdings war ihnen nicht ganz wohl dabei.
Haltbarkeit der Liegeboxen
Hier ist bei allen flexiblen Varianten das größte Manko. Man wird wohl damit leben müssen, immer wieder einzelne Teile auszutauschen. Bisher war noch nichts kaputt, wird aber früher oder später kommen.
Ich empfehle, auf Erfahrungen andere Landwirte zu achten und auf Produkte zurückzugreifen, die schon länger am Markt sind und sich bewährt haben. Bei unserem Hersteller gibt´s 10 Jahre volle Garantie, diese Zeit ist aber auch irgendwann rum. Und wenn eine Firma in die Insolvenz geht, bringt eine versprochene Garantie nichts mehr.
Beachten darf man, dass Abtrennungen aus Stahl auch nicht ewig halten. Man kann sich dafür leichter selber helfen.
Wo ich mir noch nicht sicher bin ist die Fixierung einer Kuh in der Box. Normalerweise kann man einen Halfter schnell mal hinten rumbinden. Einmal habe ich es getestet, da hat´s funktioniert. Ob es den Rückwärtsgang von schweren Tieren stand hält glaube ich eher nicht.
Verletzungsgefahr durch Abtrennungen
Hier ist ein klarer Vorteil. Einquetschen von Personen ist praktisch nicht mehr möglich. Auch Kühe können sich nicht verletzen. Einem schnellem Ablegen ist nichts im Weg. Gummiverbindungen geben weit nach und gehen wieder zurück. Diesen Vorteil kann man auch bei beengten Platzverhältnissen nutzen. Dort wird die kleine Liegebox gefühlt größer.
ACHTUNG
Wenn man Stangen ohne Verbindung einbaut darf man keine Halsbänder haben! Ein Betrieb aus Hessen hat deshalb 3 Kühe verloren.
Montage von flexiblen Liegeboxen
Hier ist ein geringer Vorteil da. Dieser kann aber je nach System stark variieren. Bei unserem System haben wir Ständer mit Betonanker am Boden befestigt. Durch den betonierten Kopfkasten war kein einziges Eisen im weg. Wir haben zuerst den ersten und letzten Bügel von einem Abschnitt aufgebaut und anschließend eine Schnur gespannt.
Danach wurden die Stangen drauf gesteckt, Gummiverbinder drauf, Nackenrohr dazu und alles verschraubt. Mit Akkuschraubern ist man schnell unterwegs. Insgesamt waren es gut 60 Arbeitskraftstunden auf eineinhalb Tage.
Für die Säulen habe ich mich am vorher genannten Versuch orientiert, deshalb sind die Säulen 10 cm zu weit hinten, als in der Anleitung vorgeschlagen. Ein Fehler, der bisher zumindest noch keinen Nachteil hatte. Das Nackenrohr werde ich noch weiter nach hinten schieben, momentan ist noch zu viel Kot in den Liegeboxen.
Bild der Seitenansicht
Vor und Nachteile der flexiblen Liegebox zusammengefasst
Vorteile
- – schnell montiert
- – geringes Verletzungsrisiko
- – kein Anhauen beim Ablegen möglich
- – gefühlt größeres Maß bei engen Maßen
Nachteile
- – bei Bedarf einsperren der Kuh ist schwieriger
- – Haltbarkeit wahrscheinlich deutlich geringer
- – Schräglagen sind möglich
- – Kühe können sich drehen und falsch rum drin liegen, bei mir noch nicht passiert
Fazit
- In flexiblen Liegeboxen liegen die Kühe fast genauso gerade in der Liegebox
- Haltbarkeit zeigt sich über die Zeit, Garantie deckt zumindest eine lange Spanne ab
- Verletzungsgefahr ist deutlich geringer
- Montage geht zügig und einfach
- Es ist eine Alternative zu klassischen Stahlbügeln, beide Systeme haben Vor- und Nachteile
- Wenn man maximalen Tierkomfort bieten möchte wählt man flexible Abtrennungen