KSB 028 Futtertisch – 3 Anforderungen für die Auswahl der Oberfläche

Heute geht es um die Anforderungen für den Futtertisch. Ich stelle dir meine Kriterien vor und gebe dir meine Einschätzung über verschiedene Systeme mit. Ebenso liest du den Ablauf vom Verlegen der Trogschalen bei uns.

Du kennst es: Ausgeschleckte Mulden, raue Oberflächen, der Besen bleibt beim Kehren hängen. Das ist nicht besonders appetitlich. Dieses Bild sehe ich täglich im Jungviehstall.

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    Dort ist eine Sanierung der Beschichtung fällig. Natürlich ist so eine Sanierung recht unbeliebt und wird von mir deshalb hinausgeschoben. Solche Szenen gilt es zu vermeiden.

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    Diese Folge wird unterstützt von der Firma Dela Polymerbeton GmbH. In unserem neuen Stall verwenden wir die Trogfertigteile mit einer Trogtiefe von 130 cm. Für mich war die optimale Futtertischhygiene zusammen mit der sehr langen Haltbarkeit ausschlaggebend. Die Trogfertigteile sind schnell verlegt und danach mechanisch belastbar. Eine abgerundete Barrenwand ist direkt dabei. Dadurch ist der Futtertisch besonders schnell fertig gestellt. Im Angebot sind auch klassische Rinderkrippen, Bugschwellen und Halbrundprofile für die Liegeboxen. Hast du Interesse am Angebot besuche die Homepage https://www.dela-polymerbeton.de/ und nimm direkt Kontakt auf!

    Welchen Futtertischbelag wählen? – ein Erlebnis

    Den passenden Futtertisch zu wählen ist eine schwierige Entscheidung. Für die Kuh ist es erst einmal einfach: Glatt, keine Stöße, passende Höhe, also 20-25 cm über der Standfläche und immer frisches, bestes Futter. Auf die Ansprüche kommen wir noch gleich.

    Nackter Beton ist keine Lösung, wie ich mal beeindruckend sehen konnte. 2018 sind wir zu 4. ins Auto und sind recht spontan in den Osten gefahren. Zwei Ziele hatten wir fest, der Rest war spontan über Kontakte. Bis ganz „oben“ ins Gut Hohenlukow sind wir gekommen und wieder runter. Bei einem Betrieb in Thüringen war ich über einen nur 10 Jahre alten Stall erstaunt. Der Futtertisch war komplett rau. Aus Zeitgründen wurde auf eine Beschichtung verzichtet. So war der Futtertisch nach wenigen Jahren schon steinig. Was ich mir immer gedacht habe wurde wieder bestätigt: Auf Sanierung hat keiner Lust und am Anfang zu sehr sparen geht nach hinten los.

    3 Entscheidungskriterien für die Art vom Futtertisch

    Es gibt natürlich mehr Punkte, auf die man ausführlich eingehen könnte. Ich konzentriere mich hier auf die meiner Meinung nach wichtigsten Kriterien.

    1. Mechanische Belastbarkeit

    Man muss seinen Futtertisch auf jeden Fall so bauen, dass ein Abschieben mit dem Hoftrac, Radlader oder Schlepper möglich ist. Am einfachsten geht´s mit der Schaufel. Natürlich passt nicht jeder Fahrer gleich gut auf die Oberfläche auf und jeder kann mal einen schlechten Tag haben. Deshalb soll die Oberfläche stabil und kratzfest sein. Man kann natürlich auch mit einem Schild mit Gummiauflage abschieben, irgendwann passiert´s aber doch und der Kratzer ist drin.

    2. Langlebigkeit der glatten Oberfläche

    Immer wieder stelle ich fest: Keiner hat Lust auf Futtertisch sanieren. Was oft nicht beachtet wird ist die Übergangszeit. Eigentlich wäre eine Sanierung schon lange nötig. Man zieht es trotzdem noch hinaus. Eigentlich kostet es dann schon lange Geld, weil die Futteraufnahme sinkt. Leider muss man dieses Geld aber nicht direkt bezahlen, man hat es nur nicht. Deshalb ist für mich klar: Je länger die Oberfläche hält, desto besser. Am besten ist natürlich dauerhaft glatt.

    3. Kosten

    Wobei Kosten eigentlich nicht ganz der richtige Begriff ist. Man sollte von Wirtschaftlichkeit sprechen. Schließlich ist es nicht wirtschaftlich, den Beton einfach so zu lassen, obwohl es billiger ist. Auf die Jahre gesehen gibt es zwei Faktoren:

    • Herstellungskosten
    • Unterhaltungskosten (Sanierung + fehlendes Milchgeld wegen geringerer Futteraufnahme)

    Fliesen wären bei uns deutlich teurer als Fertigteiltrogschalen gekommen. Eine Beschichtung war keine Option.

    Meine Einschätzung zu verschiedenen Oberflächen

    Epoxydharz

    • – Oberfläche super
    • – Haltbarkeit je nach Qualität unterschiedlich (achte auf langjährige Referenzen; 5 Jahre ist nicht lange
    • – mechanisch bedingt belastbar
    • – kostengünstig

    Fliesen

    • – Oberfläche super, Fugen können raus gehen
    • – Haltbarkeit super
    • – mechanisch stark belastbar
    • – fertig verlegt teuer

    Edelstahl

    • – Oberfläche super
    • – kann sich bei Sonne aufheizen
    • – sehr glatt, Rutschgefahr
    • – mechanisch bedingt belastbar
    • – gut bei Sanierung
    • – teuer

    Trogschalen

    • – Oberfläche super
    • – mechanisch stark belastbar
    • – Hohlräume beim Verlegen verringern die Haltbarkeit
    • – alternativ: Trogfertigteile direkt mit Barrenwand
    • – schnell verlegt
    • – gutes Preis-Leistungsverhältnis
    • – lange Haltbarkeit

    Für mich sind die Fertigteiltrogschalen die geeignetste Variante. Trogschalen aus Polymerbeton gibt es schon ewig und halten ewig. Früher war es oft ein Problem, wo die Schale aufhört und zum Beton übergeht. Durch die mittler weilen verfügbare Länge ist es kein Problem mehr. Weitere Möglichkeiten wie Marmorplatten oder andere Oberflächen haben sich nicht durchgesetzt.

    Ablauf und Aufbau bei Trogfertigteilen

    • 1. Erst Bodenplatte 18 cm stark betoniert, nur abgezogen
    • 2. 1 – 2 cm schmäler bleiben erleichtert das Setzen der Standsäulen für das Fressgitter
    • 3. Platten auf 2 cm Mörtelbett legen
    • 4. Platten mit Bagger legen, weil vom Kran die Hubkraft nicht reicht
    • 5. Mit Gummihammer nachklopfen
    • 6. Zwischen den Fertigteilen 10 cm Schicht Beton, die geschliffen wird

    Spezialtipp

    Durch eine Mauer außerhalb vom Futtertisch kann man mit dem Radlader Futterreste erst rausschieben und dann direkt ohne Handarbeit aufnehmen. Aber Achtung: Es darf keine Kante wegen dem Tor oder ähnlichem zwischen Barrenwand und der Wand außerhalb vorstehen. Dies erleichtert die tägliche Arbeit, wenn Restfutter beispielsweise von den Kühen zum Jungvieh gebracht werden soll.

    Fazit

    • Eine lange Haltbarkeit spart viel Ärger. Überlege dir, wie robust die Oberfläche für das tägliche Abschieben sein muss. Eine Barrenwand als Fertigteil spart eine menge Zeit beim Bauen.

    Neues von unserem Stallbau

    Wir haben die Curtains und Rolltore fertig eingebaut. Wir waren mit einem Monteuer und 3-5 Helfern eine ganze Woche für 120 m Curtain und 2 Rolltoren beschäftigt. Außerdem haben wir viel Holzverschlag dran gebaut und Kleinigkeiten erledigt. Die Stahlrahmentore für das Melkhaus und den Melkstand haben wir gerade noch pünktlich bekommen und direkt selbst eingebaut. Ein Kran ist auch schon weg. Nun wird´s wieder Zeit für Bürotage. Die letzten 6 Wochen war ich im Schnitt 51 Stunden auf der Baustelle, neben Stall, Podcast und Familie.

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