Heute geht es um das Thema Güllekanal. Du erfährst, warum ein Kanal bei mir nicht gelaufen ist und auf was man bei Güllekanälen achten sollte.
Wenn sich die Gülle aufstaut und weiter aufstaut und nicht wegläuft ist es schlecht. So etwas darf eigentlich nicht vorkommen.
Passieren kann es durch recht trockenes Material, dass der Schieber bringt. Es schwemmte nur ganz langsam und mit großem Höhenunterschied in die Vorgrube. Dabei legte sich das Zeug so um die Kreiselpumpe, dass teilweise das Abpumpen nicht mehr richtig möglich war. Also muss wohl eine Lösung her. Dieser Zustand ist keine Dauerlösung. Bevor wir auf die Lösung kommen gehen wir wichtige Grundsätze durch.
Unterschied der Laufgänge
Schauen wir uns erstmal an, welchen Unterschied es bei den unterschiedlichen Laufgängen gibt. Beim Fressgang ist die Gülle deutlich dünner als beim Liegeboxenlaufgang oder Trockenstehern. Durch das Einstreumaterial wird die Gülle fester und schwieriger in der Handhabung. Erstmal ist es ganz normal, man muss nur bei der Anordnung im Güllekanal aufpassen.
Dicke Gülle am Kanalende problematisch
Die dicke Gülle am Kanalende ist das Problem. Es schiebt von hinten nichts Flüssiges nach. Deshalb sollte man überlegen, wie man hier baut. Der Kanalanfang ist dabei der Beginn vom Kanal. Hier kann man sich durch kleine Tricks helfen, die Gülle trotzdem am Laufen zu halten:
- – Tränken gezielt platzieren, durch die Reinigung kommt Wasser dazu
- – Reinigungswasser aus dem Melkhaus im hinteren Bereich reinlaufen lassen
- – Spaltenbereich vom Roboter in diesen Bereich reinlaufen lassen
- – Spülleitung beim Einsatz einer Güllepumpe
Gülle im freien Lauf zur Güllegrube
Die einfachste Möglichkeit für den Weg der Gülle in die Güllegrube ist der freie Lauf. Sollte die Güllegrube tiefer als der Stall liegen, ist es eine praktikable Methode. Man muss eben auf das Grundprinzip achten: Die dicke Gülle muss mitgerissen werden. Wichtig dabei sind genug Staustufen. Dadurch brechen feste Bestandteile und die Gülle wandert schön langsam in die Grube. Zur Folge über den Bau der Güllegrube geht´s hier.
Gülle pumpen
Mehr Flexibilität aber mehr Aufwand ist mit dem pumpen der Gülle verbunden. Zum einen kann man mehrere Gruben befüllen und Höhenunterschiede überwinden. Andererseits ist die komplette Gülle schon einmal gepumpt worden. Dadurch ist es tendenziell für das Güllefass ein Vorteil. Zur Sicherheit kann man auch eine Spülleitung einbauen. Diese hilft beim Homogenisieren vor dem Abpumpen und bietet Sicherheit in einer trockenen Zeit.
Die Lösung im eigenen kurzen Querkanal
Aufgrund der Platzierung der Krankenbox haben wir einen kleinen extra Stichkanal für eine Schieberbahn vom Liegeboxenlaufgang. Hier kommt relativ viel Einstreumaterial und kaum Wasser rein. Vorherige Übergänge sind als Spaltenkanal gebaut, dadurch ist sogar das Wasser aus der Tränkenreinigung vorher schon weg. Dieser Mist hat sich im über 2 m tiefen Kanal bis an die Oberfläche aufgebaut. Von hinten kommt keinerlei Wasser. In der Planung wurde hier auch von keinem Firmenvertreter ein Problem gesehen. Was soll bei einem 4 m langen Kanal schon sein? Letztlich hilft in einer Situation wie hier nur eine Spülleitung wirklich effektiv. Dadurch können wir die sehr feste Gülle mit dem flüssigen Teil vermischen und es gibt kein Problem mehr. Da wir einen Verteilerraum neben der Vorgrube haben, war die Leitung nachträglich einbauen kein Problem. Sie ist jetzt im Kanal unter dem normalen Güllestand eingebaut.
Fazit
- – Am Kanalende darf nicht nur dicke Gülle kommen
- – Gülle im freien Lauf ist meistens die bessere Wahl
- – Eine Spülleitung hilft beim homogenisieren
Möchtest du bei deinem Stall solche Details und noch viel mehr geschickt planen? Dann trage dich zur Warteliste vom Kuhstallbau Onlinekurs ein!