Heute geht es um den praktischen Ablauf beim Melken der Selektion am Melkbeginn. Ich bespreche mit dir auch die Vor- und Nachteile.
Eine Kuhselektion ist eine tägliche Zeit-Spar-Einrichtung. Deshalb sollte jeder eine Selektion in den neuen Stall einbauen. Dazu gibt es auch eine eigene Folge.
Irgendwie müssen die Kühe aus der Selektion in den Melkstand oder Roboter kommen. Dies soll dabei mit möglichst wenig Aufwand und Stress geschehen. Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder am Anfang oder am Schluss melken.
Vorteile – Selektionskühe am Anfang melken
Die unangenehmste Aufgabe als Erstes erledigen ist für viele Bereiche kein echter Gamechanger – auch beim Melken. Der höhere Aufwand mit Kannenkühen wird direkt am Anfang erledigt. Für Behandlungen kann man vielleicht zu zweit starten, wenn man später alleine ist. Im „normalen“ Melkprozess gibt es praktisch keine Unterbrechungen. Die Milch für die Kälber ist sofort da, dadurch kann unmittelbar danach mit dem Füttern der Kälber gestartet werden. Genug Personal vorausgesetzt. Auch mit Kontrollen und ggf. Behandlungen ist man zeitlich früher dran.
Je nach Anordnung im Stall können kurze Wege für vielleicht geschwächte Kühe und das Vermeiden von Vermischung mit der Hauptherde weitere Vorteile sein. Dies gilt unabhängig von der Tatsache, ob am Anfang oder zum Schluss die Selektion gemolken wird.
Nachteile – Selektionskühe am Anfang melken
Für Kühe mit Sperrmilch müssen auf jeden Fall eigene Melkzeuge vorhanden sein. Ansonsten kann es zu einer Verschleppung kommen. Natürlich sind nicht alle Kühe der Selektion Kannenkühe, trotzdem können es Mal mehrere sein. Viele Kannenkühe auf einmal halten dann stark auf.
Ablauf bei uns
Alle Kühe in der Selektion werden gesammelt in den Melkstandausgang getrieben. Die Platzteiler im Melkstand sind dabei hochgefahren und die Erkennung auf dieser Westseite ausgeschalten. Das Tor am Eingang ist dabei noch geschlossen und damit die restliche Herde noch abgetrennt. Sind alle Kühe in der Ostseite wird das Haupttor geöffnet. Dadurch sind dann alle 16 Plätze der Seite belegt. Angefangen wird mit den Kannenkühen, dann werden alle anderen Kühe angesetzt. Im Einsatz sind meistens zwei Kannenmelkzeuge. Reichen diese nicht, wird eine zweite Runde damit gemolken. Unser Milchtaxi kann durch den ebenerdigen Melkstandeingang reingefahren werden. Dort ist Platz für bis zu vier Kannen mit je 10 l für die Zuordnung zum Kalb der Kuh. Der Rest wird in den 100 l Behälter gekippt. Alles in allem ist es ein sehr praktikables System, mit dem wir mit wenig Arbeitszeit die Vorteile der Selektion voll nutzen können.
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Ein Kommentar zu „KSB 059 Selektion als erstes Melken – Erfahrungsbericht“