Im Interview geht´s um das natürliche Licht und LED Lampen im Stall, um das Lichtregime für Milchkühe und den Unterschied zu den trockenstehenden Kühen.
Einige Fragen mit Auszügen aus den Antworten gibt´s hier zum Nachlesen, ich empfehle das Interview anzuhören!
Wie ordnet man Lichtplatten im Stall am besten an?
- – Die Sonne soll nicht in die Liegebox und auf den Futtertisch kommen
- – Es reicht eine Reihe mit 1,2 m langen Platten entlang des Firstes für genug natürliches Licht im Stall
Mehr zum Thema Sonneneinstrahlung in Folge 043!
Wie kann man natürliche Reflexion ausnutzen?
- – Bei Faserzementplatten sollte man lichtgraue Unterseiten verwenden.
- – Bei hellen Platten reflektiert das Licht, was man sich von oben fängt wieder zurück. Dadurch wirkt der Stall heller.
- – Dunkle Platten machen einen dunklen Eindruck.
- – Beim Blechdach hat man normal immer eine helle Unterseite.
Wo ist der entscheidende Vorteil von hellen Dächern oder Sandwichblech?
- – Die Temperatur zieht immer etwas hinterher, wird abends aber auch etwas später kalt
Gibt´s aktuell noch alternativen zu LED im Stall?
- – Seit zwei Jahren sind die LED sehr gut.
- – Natriumdampflampen haben ähnlichen Wirkungsgrad, halten aber nicht so lange.
Auf was muss ich beim Kauf von LED Beleuchtung achten?
- – Bei hohen Ställen punktuelle Strahler.
- – Breit streuen, 120°
- – Überschneidung der einzelnen Lampen
- – Strahler mit 100 W und 170 Lumen/W eignen sich für Bauhöhen von 5 – 7 m oft gut
- – In flachen Ställen muss man mit Lichtbändern arbeiten, gekabselte und geprüfte Lampen verwenden.
Welches Raster wird bei hohen Ställen oft verwendet?
- – Je nach Strahler 4 – 7 m Abstand
- – Auf Schattenbildung muss man achten
- – Eine Berechnung sollte man unbedingt machen
- – Sehr gute Lampen sind oft sehr teuer
Wohin geht die Entwicklung?
- – Hin zu einer noch besseren Effizienz der Lampen
- – Auch hin zu Lichtprogrammen
- – Haltbarkeit hängt stark mit Schaltzyklen zusammen, deshalb wäre dimmen oft besser
Begriffe:
- – Farbtemperatur ist die Lichtfarbe, ideal bei 6.000 Kelvin für Kühe (grellweiß), oft werden rund 5.000 Kelvin verbaut.
- – Lumen ist die Lichtmenge, die eine Lampe abgeben kann
- – Lux ist die Helligkeit auf der Oberfläche, 80 Lux sollen im Stall erreicht werden
Welches Ziel möchte ich bei einem Lichtregime erreichen?
- – Ich simuliere der Kuh ständiges Frühjahr, also die Lichtmehrung
- – 16 h Licht und 8 h Nacht
- – 200 Lux für die Kuh
- – Man verspricht sich dadurch mehr Milch und Fruchtbarkeit
Welchen Unterschied gibt´s zu trockenstehenden Kühen?
- – Da sollte man 8 h Tag und 16 h Nacht haben
- – Am besten durch einen eigenen Stall
- – Durch scharfe Abgrenzung der LED´s kann man unterschiedliche Bereiche schaffen
- – Für die Orientierung reichen der Kuh 1-3 Lux
Warum müssen LED Lampen regelmäßig gereinigt werden?
- – Dadurch hat man mehr Lichtausbeute
- – Kühlrippen müssen sauber sein, ansonsten wird die Lebensdauer reduziert
Ab wann lohnt sich der Austausch hin zu LED?
- – Leuchtstofflampen haben einen guten Wirkungsgrad
- -Empfehlung geht zu abgekapselten Lampen mit guter Qualität, man kann sich die Hälfte an Strom sparen
Eine Folge zum Strom sparen https://kuhstallbau.com/ksb-005-moeglichkeiten-zum-strom-sparen-im-stall/
Wie hoch sind die Stromkosten bei einem Lichtprogramm mit einem 16 h Tag?
- – Rund 12 – 15 € pro Kuh und Jahr
Melkroboter – auf was muss ich bei der Beleuchtung achten?
- – In der Nacht soll es nicht zu hell sein
- – Es soll vor und im Roboter gleichmäßig sein
- – Orientierungslicht reicht
Melkstand – wie kann ich die Beleuchtung optimieren?
- – mindestens 2 Lampenreihen, die sich im Lichteinfall überkreuzen
- – Ideal wäre schmales Lichtband unter der Kotrinne beim Side-by-Side
Auf was achten Sie beim Eingangsbereich vom Melkstand?
- – Melkstand und Eingangsbereich soll ganz gleich beleuchtet sein
- – Klima im Melkbereich soll passen
- – Ausgangsbereich soll auch gleichmäßig beleuchtet sein
- – Erdung muss unbedingt gut gemacht sein
Was möchten Sie zum Abschluss bauwilligen Landwirten mitgeben?
- – Wichtig ist eine gute Vorplanung
- – Was in der Planung nicht drin ist fällt nachträglich schwer zu verändern
Infos zu Thomas Heidenreich hier.